21. Tag: Über die Vielfältigkeit von Handys

Heute durften wir zum ersten mal seit langem wieder ausschlafen. Genauer gesagt bis 9, Frühstück war heute nämlich um halb 10. Und das beinhaltete zum einen endlich mal wieder Müsli und zum anderen Kommunikationsschwierigkeiten an der Essensausgabe(nicht wundern über diesen Satz... Insider). An diesem Morgen lernte Richard, wie oft man bei einer einfachen Bestellung von Rührei missverstanden werden kann. Ganze 10 Minuten redete er mit Händen und Füßen auf die Dame hinter der Theke ein. Nach insgesamt 20 Minuten lag dann ein entfernter Verwandter von Rührei auf seinem Teller(Wahnsinn, wie lang man zum Eier bestellen brauchen kann). Ansonsten war das Essen aber sehr lecker. Und so machten wir uns um 12 gespannt auf den Weg Richtung des verheißenen Landes, der Insel vor der Küste.




Der Hotelmanager hatte behauptet, dass es auf dieser Insel kaum Müll gäbe. Diese Aussage musste in jedem Fall stimmen sonst waren unsere 18€ pro Person hier genauso gut angelegt, wie beim Berliner Flughafen. Doch um das herauszufinden mussten wir erstmal drüben ankommen. Und das war die erste große Hürde. Bei nicht unbeachtlichem Wellengang schwankten wir ganz schön hin und her und Menschen, die nicht wie wir in tansanischen Busfahrtencamps ausgebildet worden waren, hätte das durchaus ein bisschen Angstschweiß verursachen können.



Doch wenn man dann ein bisschen weiter draußen ist, lernt man, sich über sein Boot zu freuen. Den wer 0.5 Meter breite und 2 Meter lange Boote, gut, als Boot konnte man das nicht wirklich bezeichnen, neben sich schwimmen/schaukeln sieht, bei der der Fahrer beständig Wasser aus selbiger Nussschale schaufeln muss, beginnt das eigene Boot schnell als Luxusdampfer zu betrachten. Die gesamte Überfahrt dauerte ca. 15 Minuten, dann durften wir die "Insel der Müllkosigkeit" erstmals selber aus der Nähe sehen. Und der Hotelmanager hatte nicht gelogen. Die Insel war sauber wie sonst noch was und dass Meer klar blau.



Schnell legten wir unsere Sachen ab und sprangen ins kühle Nass. Das Problem hierbei. Das Gefälle im Wasser entspricht ungefähr dem, der Eiger-Nordwand und so war nach grade einmal 5 oder 6 Metern der Boden unter den Füßen verschwunden. Nochdazu war es durch die sehr speziellen Wellen nicht ganz einfach, wieder aus dem Wasser zu kommen. Alles in allem nicht grade der Ort an dem man als kleines Kind schwimmen lernen sollte, aber wir sind ja alle über 1,60m groß und können schwimmen und so wurde der Tag zu dem worauf wir gehofft hatten. Sehr schön. Den ganzen Tag über sonnten wir uns oder gingen schwimmen. So wie ein schöner Tag am Meer halt sein sollte.



Doch das Highlight kam am Ende des Aufenthalts. Wir schwammen zu einem großen Teil draußen vor der Küste. In unserer Nähe ankerte ein Boot, auf dem in gut 2 Metern Höhe eine kleine Plattform angebracht war. Und so schwammen wir zum Boot und fragten den Besitzer, ob wir vielleicht ein oder zwei mal springen dürften. Ja, meinte dieser, habt ihr Geld? Geld? Schwimmend? Auf dem Meer? Klar, wir haben ein bisschen Geld in zwei Miesmuscheln auf dem Grund des Meeres für genau solche Fälle zurückgelegt. Warten Sie, wir tauchen es kurz rauf... Wie sich herausstellte, war das ganze nur als Witz gemeint(Ich glaub, er hätte allerdings nicht Nein zu unseren Miesmuscheln gesagt) und so kletterten wir an Bord und sprangen. Aus ein oder zwei Sprüngen wurden ein paar mehr. Und dann wurde es spannend. Synchronspringen mit Quirin und Erik. Kopfsprung, von einem wackeligen und rutschigem Sprungbrett. Diese schwere Übung gelang teilweise. Streng genommen könnte man es auf zwei Leute aufteilen. Einem der beiden gelang ein Kopfsprung, dem anderen eine neue Figur, die menschliche, kopfüberfallende Kugel mit zwei ausgestreckten Armen. Diese neue Figur war mutig, entsprach jedoch nicht den Ansprüchen der im Wasser schwimmenden Kampfrichterin Elli. Und so wurde die selbe Übung wiederholt. Diesmal kam tatsächlich ein halbwegs synchroner Kopfsprung heraus. Damit beließen wir es dann auch und schwammen zurück ans Ufer, um dort auf unser Boot zu warten. Dann mussten wir die Insel leider wieder verlassen.



Auf dem Boot kam dann eine eher schlechte Nachricht von Angela und Christian, die als einzige nicht mit auf die Insel gekommen waren. Essen im Restaurant des Hotels würde schwierig werden. Und tatsächlich. Als wir um 5 wieder am Hotel ankamen, war die Musik noch auf dem Boot zu hören. Die Hotelbar schien ihren Lautstärkerekord von gestern abend unbedingt toppen zu wollen. Allgemein hatte sich das Restaurant in eine Partyarea verwandelt. Viele Gründe um mit zwei tiefchristlichen woanders essen zu gehen. Netterweise stellte uns das Hotel dann den Frühstücksbereich zur Verfügung, wo wir von der selben Speisekarte wie am Tag zuvor bestellen durften.



Doch ganz perfekt wollte der Tag leider nicht zu Ende gehen. Einige der Inselfahrer hatten sich im Laufe des Tages leider in Tomaten verwandelt(wer konnte den auch ahnen, dass man sich bei 30°C und Sonnenschein eincremen muss). Wie sich dabei aber herausstellte ist ein Handy nicht nur praktisch, sondern auch ein hervorragendes Sonnenschutzmittel.



Falls Ihnen also jemals die Sonnencreme ausgeht, wissen Sie jetzt über die Vielfältigkeit von Handys Bescheid.

Kommentare